Gibt es den idealen E-Learning Protagonisten?
Unsere Grundannahme lautet: Die Lernenden lieben Storytelling. Sie mögen Geschichten. Geschichten fördern die Motivation, das Behalten, kurz gesagt: das Lernengagement!
Doch jede Story steht oder fällt, begeistert oder langweilt mit ihren Protagonisten. Wie gestalten Sie nun Ihre Figuren?
Mit wem lernt sich eigentlich besser? Wer motiviert besser? Wer wirkt nachhaltiger?
Sind Ihre Protagonisten vorbildhafte Helden oder hilfesuchende Looser? Leit- oder Leidfiguren?
Der vorbildhafte Held begegnet uns in der Regel eher im Lehrvideo. Er zeigt uns, wie es geht. Wie es gut und richtig geht. Wie man zum Beispiel die neue Tonerkassette in den Kopierer schiebt. In diesem Sinne sind auch die Mehrzahl der Lehrvideos auf YouTube Heldenepen. Denn immer sehen wir, wie ein Problem gelöst wird. Nie gibt es Ausfälle. Dramen. Katastrophen. Der Held macht vor. Wir ahmen nach.
Spannender wird es, wenn unsere Figur nicht weiter weiß. Und lustiger (und nachhaltiger) wird es, wenn sie etwas total verbockt. Dann können wir den Lerner herausfordern und aktivieren: Wie funktioniert es richtig?
Machen Sie doch mal, lieber Lerner! Strengen Sie sich an. Lösen Sie das Problem, den Konflikt, in dem sich unsere Figur befindet.
Zeit für problemlösendes Denken. Zeit für Interaktion.
Meine These: Die Leid-Figur ist die bessere Wahl, da sie die Lernenden aktiviert! Die Leid-Figur spricht die Lerner emotional an, denn: Nobody is perfect. Die Lerner identifizieren sich mit dem unperfekten, aber sympathischen Mitarbeiter. Ergebnis: Sie haben die Aufmerksamkeit, Motivation, ja, das Engagement für Ihr E-Learning gewonnen!
Was denken Sie? Wer ermöglicht bessere Lerneffekte? Die Leitfigur? Oder die Leidfigur?